Dieser spannenden Frage wollten wir am Freitag, den 19.4.2024, nachgehen. Anstatt Frau Dickgießer-Weiß wie sonst auf ihrer Streuobstwiese zu besuchen, kam sie diesmal direkt zu uns ins Klassenzimmer. Zu Beginn der Stunde erklärte sie uns, wie Papier hergestellt wird. Die Kinder staunten nicht schlecht, als Frau Dickgießer-Weiß hierzu einen kleinen Baumstamm aus ihrem Korb holte. „Wie soll denn da das Papier rauskommen? Der Baum ist breit, aber das Papier so dünn! Der Baum ist doch braun, aber Papier ist weiß?“, fragten die Schüler*innen ungläubig. Anhand einiger Dinge, vom kleinen Spielzeug-Bäumchen über Holzspäne bis hin zur Klopapierrolle, erklärte sie dann den Mädchen und Jungen anschaulich die Papierherstellung. Die Kinder durften die mitgebrachten Dinge anfassen, ausprobieren und ausführliche Fragen stellen.
Um uns zu verdeutlichen, wieviel Holz in etwa für eine Woche Papierverbrauch benötigt wird, legte Frau Dickgießer-Weiß ein paar Holzscheiben auf den Boden. „So viele Bäume müssen für Papier gefällt werden? Die Bäume fehlen doch dann im Wald!“, bemerkten die Schüler*innen entsetzt.
Deshalb zeigte die Natur-, Umwelt und Streuobstwiesenpädagogin uns die Kennzeichnung für Altpapier, den „Blauen Engel“. Anhand von mit Wasser gefüllten Flaschen erklärte Frau Dickgießer-Weiß uns, dass für ein Blatt Papier 0,5 Liter Wasser plus giftige Chemikalien benötigt werden. Für ein Blatt Altpapier aber braucht es nur 0,25 Liter Wasser und wesentlich weniger Chemikalien. Aus einem Blatt Papier können 7 Blätter Altpapier hergestellt werden. Die Kinder verstanden, dass Klopapier, Papierhandtücher und Taschentücher nicht zur Altpapierherstellung geeignet sind.
Jetzt durften die Mädchen und Jungen selbst ihr eigenes Stückchen Papier herstellen. Hierzu hatte Frau Dickgießer-Weiß schon zu Hause mit dem Pürierstab ein Gemisch aus Papier und Wasser, sie sogenannte „Pulpe“, angesetzt. Mit einem kleinen Teesieb durften die Schüler*innen nun ein bisschen Pulpe herausschöpfen und anschließend auf einem großen Spritzschutzsieb glattstreichen. Die dünne Masse wurde dann auf ein mitgebrachtes Handtuch gelegt und mit einem Trinkglas glatt und trocken gewalzt. Jedes Kind durfte 2 Stückchen Papier herstellen. Alle waren mit Feuereifer dabei und sehr stolz auf ihr eigenes Stückchen Papier. Zwischendurch hörte man Stimmen wie „Iiieh ist die Pulpe schleimig!“ oder „Ich habe eine Zahl, einen Buchstaben in der Pulpe entdeckt!“. Zum Schluss durften die Papierstücke mit nach Hause genommen werden. Alle waren sich einig, dass das Papierherstellen riesigen Spaß gemacht hat!
Ein großes Dankeschön an Frau Dickgießer-Weiß: das Papierprojekt hat sowohl Frau Nowack als auch den Schüler*innen wieder einmal viel Freude bereitet! Jetzt wissen wir, wie das Papier aus dem Baum kommt!
Bericht von Heike Nowack